10 Fragen an Sebastian Dickhaut

Sebastian Dickhaut ist Koch und kulinarischer Autor und ein sehr guter Gesprächspartner, wie ich beim angenehm unaufgeregten und inspirierenden Panel der Foodblogger auf der re:publica erleben durfte. Mit seiner Aktion „Rettet das Mittagessen“ hat der Multimediafoodie einen Nerv getroffen. Esskultur beginnt beim Einfachen, Revolution in der Küche von unten. Und wenn schon gucken, dann im Internet. Es geht nicht nur ums Kochen wie uns die inflationären TV-Kochsendungen glauben machen wollen, sondern auch um das Miteinander essen und reden. Bei einem „Butterbrezn-Rührei“ beispielsweise oder Nudeln mit Tomatensoße. So müssen Küche und Kommunikation für mich sein: Einfach, lecker, machbar. Und dazu natürlich einen guten Espresso.

Mit welchen drei Worten würden Sie sich beschreiben?
Neugierig, nachdenklich, spielerisch

Was begeistert Sie am allermeisten an Ihrem Business?
Dass es ein Tor zur Welt ist, egal wo ich bin. Das Kochen und Schreiben hat mich in den Keller einer Zauberbergklinik gebracht und an den Strand von Sydney, ich verdanke ihm einmalige Momente, mein Leben in München, viel in der Liebe und ja, tatsächlich einige meiner besten Freundschaften. In denen das Kochen und Schreiben zum Glück nur noch die Nebenrolle hat. Im Business selbst freut es mich am meisten, wenn ich anderen dieses Tor öffnen kann oder ihnen den Weg zu ihrem Tor zeigen kann – das ist dann aber schon höhere Artistik.

Wer oder was inspiriert Sie?
Ein wirklich gutes Essen. Das kann der Biss in den ersten Klarapfel des Jahres sein, der mich jedes Mal rührt; ein Tisch voller bunt zusammengewürfelter Menschen, die gerade in unserem HUKODI zusammen ein tolles Tapas-und-Steak-Menü zur EM gekocht haben (ja, wir haben noch ein paar Plätze frei); oder eine Schüssel Grüne Soße aus meiner hessischen Heimat, die den Besuch aus Indonesien verzaubert (der mich mit „abon” fasziniert – ja, googelt das mal)

Aus welchem Fehler haben Sie am meisten gelernt?
Aus den eingestandenen. Schon das alleine ist großes, auch schmerzhaftes Lernen, immer noch. Vor allem, wenn man sie zum zweiten Mal macht – was viel öfter der Fall ist, als einem die Motivations-Industrie verrät. Sollte sie ruhig, dann passiert es manchmal gar nicht. Was sie aber vielleicht gar nicht will?

Wer sind Ihre Wunschkunden?
Neugierig, nachdenklich, spielerisch

Was bedeutet für Sie Erfolg?
Von seiner Leidenschaft leben zu können, ohne dass sie das Leben bestimmt.

Welche Marketingmaßnahme kam oder kommt am besten an?
Puh, ich bin da ja nicht so der Typ dafür – ein Zug, der ab einer gewissen Größe lästig wird. Insofern: Die Entscheidung, mit der Agentur Wellenschlag zusammen zu arbeiten, war die beste Maßnahme.

Ihr liebstes Social Media Tool?
Twitter. Weil es Spiel- und Werkzeug ist.

Welche Frage sollte sich eine Unternehmerin oder ein Unternehmer mindestens einmal stellen?
Geht’s gut? (mir, dir, noch, wieder, endlich, immer, irgendwann, damit – je nach Naturell und Phase)

Wann und wo trinken Sie Ihren Espresso am liebsten?
Morgens: gleich nach dem Aufstehen auf dem Balkon mit dem Gesicht in der Sonne
Gegen elf: vorm HUKODI beim Sudoku, die Welt beobachtend, das Telefon ignorierend.
Mittags: nach einem guten Essen an einem guten Platz mit einer guten Maschine und jemandem, der sie auch gut bedienen kann
Abends: alles wie oben auf einmal
Im Traum: in meiner Bretterbudenstrandbar an den Sydney Northern Beaches

Vielen Dank für das Gespräch, Sebastian Dickhaut.

 

Fotocredits: Oliver Seidel

Nächste Woche geht es weiter mit dem bayerischen Kaffeeröster Thomas Eckel.

Comments (2)

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